Wintereinbruch in den Alpen
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© dpa, Angelika Warmuth, bscEine Frau geht über die verschneite Terrasse der Bergstation am Osterfelderkopf im Wettersteingebirge nach einem Temperatursturz.
Wir haben noch September, aber der erste Schnee ist schon da: Vom Allgäu bis nach Garmisch-Partenkirchen, aber auch im Bayerischen Wald und im Schwarzwald tanzten die Flocken. Selbst auf dem Fichtelberg in Sachsen hat es geschneit. Und die Regenmengen waren enorm. In Baiersbronn im Nordschwarzwald fielen innerhalb von 72 Stunden 146 Liter Regen auf den Quadratmeter, in Todtmoos (Südschwarzwald) immer noch 137. Aber auch im Allgäu (Balderschwang 124 Liter) und im Chiemgau (Ruhpolding 137 Liter) kam enorm viel Regen runter. Monschau in der Eifel brachte es auf 67 Liter, während Oberwiesenthal 72 Liter pro Quadratmeter abbekam.

Halber Meter Schnee im Schwarzwald

Hier mal ein paar Schneehöhen: Auf der Zugspitze lagen schon satte 70 cm, auf dem Feldberg im Schwarzwald wurden 54 Zentimeter gemessen - Wahnsinn. Etwas moderater geht es in den Schlierseer Bergen mit 8 cm zu und auf dem Großer Arber im Bayerischer Wald liegen 19 cm.
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© dpa, Andreas Rosar, andreas rosar pilEin kleiner Schneemann steht neben einer Bushaltestelle neben einer weiß verschneiten Straße auf dem Feldberg im Schwarzwald.
Eine deutsche Wanderin ist schon am Freitag im Stubaital in Tirol vom schlechten Wetter überrascht worden. Sie setzte laut Tiroler Tageszeitung einen Notruf ab und wurde nach sieben Stunden unverletzt geborgen.

Die Schneefallgrenze lag am Samstagvormittag bei etwa 1.000 Meter. Ohne Winterausrüstung sollten Sie jetzt nicht mehr in Richtung Alpen fahren! Einige Pässe werden bestimmt gesperrt werden oder nur noch eingeschränkt befahrbar sein. Auch auf den höher gelegenen Autobahnen wie am Brenner oder am Arlberg müssen Sie mit Behinderungen rechnen.

Die Alpenpässe im Blick

Am Wochenende bekamen die ersten Pässe ernste Probleme mit den Schneemengen. Für die Autofahrer heißt das: Straßen oberhalb von 1.000 Meter meiden. Oder aber mit Winterreifen fahren und Schneeketten bereithalten. Aber wer hat das jetzt schon dabei?

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© dpa, Laurent Gillieron, mtf nwiSchnee in der Schweiz: Auf den Hängen des Berges Moleson ist Neuschnee zu sehen.
Ob die Pässe in den Alpen offen oder gesperrt sind oder nur mit Winterausrüstung oder Schneeketten zu befahren sind, können Sie hier im Überblick für die Alpenländer Österreich, Schweiz, Italien und Deutschland nachlesen.

Wanderungen in den Bergen abbrechen oder absagen!

Das gleiche wie für Autofahrer gilt für Wanderer. In vielen Gebieten geht an diesem Wochenende die Hüttensaison zu Ende. Wer sich noch oben befindet, sollte schnellstmöglich in die Täler absteigen. Wer noch nach oben will, sollte das noch einmal überdenken und sich mit den Hüttenwirten in Verbindung setzen, ob ein Aufstieg sinnvoll und machbar ist.
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© dpa, Helmut Fohringer, mtf frdEs ist noch nasser Schnee, der da fällt. Aber wie hier in Fiss in Tirol ist er liegen geblieben.
Vorsicht auch vor Astbruch! Noch ist Laub auf den Bäumen, schwerer, nasser Schnee ist da sehr gefährlich. Unter der Last brechen Äste ab oder Bäume stürzen um. Viele Bäume sind ohnehin geschwächt von der langen Trockenheit.

Auch in Österreich hat es ordentlich geschneit. 12 Zentimeter lagen am Dachstein, Passstraßen waren unbefahrbar, im Salzburger Land musste die Feuerwehr ein ums andere mal ausrücken. Am Feuerkogel lagen sogar 30 Zentimeter Neuschnee, am Loser auf 1.500 Meter laut ORF sogar 40 Zentimeter. Ein halber Meter Schnee fiel auf dem Pitztaler Gletscher.

Bleibt der Schnee? So geht es mit dem Winterwetter weiter

Am Sonntag scheint am bis dahin trüben Alpenrand endlich ein paar Stunden lang die Sonne, und die Sicht wird frei auf tiefverschneite Alpen. Bis Samstag fallen dort oberhalb 2.000 Meter 50 bis 100 Zentimeter Schnee. Und ein paar Flocken schaffen es sogar bis 1.000 Meter runter.
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© dpa, Bernd März, bernd märz exaErste Schneeflocken auf dem Fichtelberg in Sachsen.
Auch Montag und Dienstag bleibt's temperaturmäßig bei der verkehrten Welt: kühle 8 bis 13 Grad im Süden, mildere 14 bis 19 Grad in der Nordhälfte. Dazu fällt Regen dann eher wieder im Südwesten und Süden, wobei die Mengen deutlich zurückgehen. Und der Trend zu trockenem und wieder wärmeren Wetter dürfte sich auch im Rest der nächste Woche fortsetzen. Dann wechseln die Berge ihr weißes Kleid wieder auf grün-braun.